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Wien – Auf den Spuren von „Elisabeth“! Als feststand, dass das Musical „Elisabeth“ ab Oktober 2003 wieder in Wien gespielt werden sollte, war mir klar, dass ich nun wohl mal wieder nach Wien fahren müsse! Und Wien wollte ich eh mal wieder einen längeren Besuch widmen und so ließ sich doch eine nette Städtereise gut mit dem Musicalbesuch kombinieren! Der Termin war schnell gefunden, denn Eli war vorerst nur für 6 Monate angesetzt (mittlerweile bis 2005 verlängert) und so blieben eigentlich nur die Wintersemesterferien 2004 für einen Wienbesuch in Frage! Meine Freundin und Mitbewohnerin Anna war von der Idee einer Wienreise mit Musicalbesuch auch sofort begeistert, obwohl sie nicht so musicalbesessen ist, wie ich! J Wir wollten gleich zu Beginn der Semesterferien fahren, also sprich nach meinen Klausuren, für mich als Belohnung und für Anna bleibt dann auch noch genügend Zeit sich intensiv auf die Zwischenprüfung im April vorzubereiten! Also stand der Termin, Ende Februar, Anfang März! J Gesagt, getan, wir bestellten zuerst unsere Musicalkarten, da grad für Eli diese begehrt sind für den Sonntag, den 29. Februar 2004 und auch die Buchung des Hotels über Internet und den Kauf der Zugtickets konnte man noch bis ein Monat vor der Reise hinausschieben, da ja um diese Zeit absolute Nebensaison in Wien ist (wer macht schon mitten im Winter ne Städtereise)! Als alles gebucht war, stieg meine Vorfreude ins Unermessliche, ich konnte es gar nicht mehr abwarten endlich wieder nach Wien zu kommen und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden (schließlich war ich ja erst einmal mit der Schule und etwas nervigen Lehrern auf Abi-Fahrt dort) und auch sollte ich endlich „Elisabeth“ zum aller ersten Mal auf der Bühne sehen, obwohl ich das Musical ja schon vorher in und auswendig konnte! Am 28. Februar war’s dann endlich soweit: 15:25 Uhr, Abfahrt nach Wien! Samstag, 28. Februar 2004: Pünktlich um 19:50 Uhr kamen wir nach 4 ½ Stunden Zugfahrt am Wiener Westbahnhof an! Jetzt hieß es sich erst mal orientieren, was gar nicht so einfach war, doch die U-Bahn war schnell gefunden und jetzt hieß es Tickets kaufen! Und hier fing es dann schon an, ziemlich lustig zu werden. Der Fahrkartenautomat wollte nur nicht so wie wir, war so einer mit Touchscreen! Wir wollten eine Streifenkarte und der wollte uns immer zwei andrehen, nach Minimum 10 Versuchen und schon einem Lachkrampf, nahmen wir dann doch zwei Streifenkarten, weil uns das dann doch zu blöd war! Der Fahrkartenautomat hat also gewonnen und seinen Willen durchgesetzt! *g* Der weitere Weg zum Hotel war dann nicht mehr so beschwerlich, bis auf unsere schweren Koffer natürlich, keine Ahnung, was wir da alles mit uns rumschleppten! J Als wir unser Zimmer betraten, war mein erster Gedanken, ohje, wie sieht’s denn hier aus! Und Anna brachte es auf den Punkt: „Hier schaut’s aus wie im Schlafzimmer eines alten Ehepaars!“ J Sehr gediegen alles (erst die Bilder an der Wand) und doch irgendwie edel, sagen wir mal so, eigentlich passend zu Wien und dem Altbau, in dem das Hotel untergebracht ist! Und dann das Bad, der totale Gegensatz dazu, sehr modern, in blau-weiß gehalten! War irgendwie lustig! Und als wir uns dann ein bisschen eingerichtet haben, war’s dann auch schon erträglicher und sauber war ja alles, somit, kein Grund zum Beschweren! Nach dem wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, denn die Fahrt war doch sehr anstrengend, wollten wir natürlich ein bisschen das Wiener Nachtleben erkunden, bzw. halt mal gucken was in der Stadt so los ist! Und mein erster Weg musste natürlich zum Theater an der Wien gehen, ich war ja schon so gespannt auf das Theater! Und zu meiner Freude stellte ich fest, dass das Theater wirklich nicht weit vom Hotel entfernt war, nur die nächste Quergasse entlang bis zum Naschmarkt und schon war man da, sehr praktisch! Und mein Herz schlug schon merklich schneller, als ich das Theater zum ersten Mal erblickte, endlich war ich in Wien, endlich sollte ich Eli live on stage sehen, morgen sollte es soweit sein! War schon ganz hibbelig! J Wir schauten uns das Theater natürlich gleich etwas näher an und es erwies sich als wirklich schönes Gebäude, der ehemalige Haupteingang hatte wirklich was ehrwürdiges, wirklich schönes Haus, konnte es kaum mehr erwaten es von innen zu sehen! Aber jetzt hieß es erst mal weiter in die City, vorbei am Karlsplatz mit Blick auf die Karlskirche und an der Oper, die Kärntnerstrasse hoch bis zum Stephansplatz und als dann der Steffel vor uns auftauchte, war uns dann wirklich bewusst, dass wir in Wien sind, endlich! Um unsere Wienreise auch wien-gerecht einzuläuten, ging’s erst mal in Café Hawelka zum Buchteln essen (Spezialität des Hauses ab 22:00 Uhr), aber die eigentlich Sehenswürdigkeit an diesem Café begrüßte uns schon am Eingang: Frau Hawelka persönlich! Diese Frau ist der Wahnsinn, sie ist 90 Jahre alt und räumt mindestens 3x das Café um, damit auch bloß jeder, der kommt, einen Platz bekommt! Zu Anna meinte sie so, „Irgendwo müsst scho Platz sein, sind grad soviel ausgstiegen“ und Tatsache wir fanden einen Platz natürlich nur durch Dazusetzen und so setzten wir uns an einen Tisch, an dem schon ein Pärchen saß, mit denen kamen wir dann auch ins Gespräch, war sehr nett, sie waren aus Karlsruhe auf WE-Trip in Wien! War wirklich nett! Aber die beste war immer noch Frau Hawelka, sie ließ sich auch nichts abnehmen, keinen Stuhl nichts, sie zauberte aus allen Ecken irgendwelche Stühle her und schob sie durchs ganze Café, aber dadurch war es wirklich urgemütlich, so ein richtiges altes Wiener Kaffeehaus, was für ein Einstand in Wien! Und erst die Buchteln, ein Traum, so lecker, aber mehr als eine Portion pro Gruppe war irgendwie nicht drin, auch wenn wir gern noch mal welche gehabt hätten, aber die waren halt wirklich heißbegehrt! Aber eine andere Attraktion hatte das Café an diesem Abend auch noch, jedenfalls für Touristen wie uns, ein anderer Gast: Wohl beleibt, piekfein im Anzug und total penibel, hatte nur das edelste vom edelsten und hatte sogar einen Hiwi dabei, der ihm alles nachtrug, war zu witzig dem zu zuschauen, aber der wollte wohl auch auffallen, passte nur irgendwie nicht wirklich in diese Umgebung! Wir haben uns aber köstlich amüsiert! J Nach der zweiten Portion Heißer Schokolade war es dann auch schon wieder Zeit zu gehen, da uns die Fahrt immer noch in den Beinen steckte und wir morgen ja wieder früh rauswollten, immerhin war es schon fast 12 Uhr und wir mussten ja noch zurück zum Hotel, natürlich wieder am Theater vorbei, Vorfreude pur! J Zurück im Hotel ging’s ins Bett und ich zog mir natürlich noch Eli rein, als kleine Einstimmung auf den nächsten Abend! J Sonntag, 29. Februar 2004: 7:30 Uhr: Wecker klingelt! Man ist das früh, und ich fühl mich wie gerädert! Hab schlecht geschlafen, Nacken total verspannt, weil Bett und Kissen viel zu weich! Aber egal, heute sollte es am Abend endlich zu Eli gehen und davor wollten wir uns natürlich noch auf die Spuren von der echten Kaiserin Elisabeth machen, um uns so richtig aufs Musical einzustimmen! Und so ging’s nach einem ausgiebigen und guten Frühstück zur Hofburg (natürlich wieder vorbei am Theater an der Wien, unser täglicher Weg in die City), um uns die Kaiserappartements und die Silberkammer (zwangsweise) anzugucken! Da wir ja arme Studenten waren, kamen wir zum Glück unseren Studentenausweis (obwohl es nicht der internationale war) verbilligt rein! Und ich war wieder begeistert, jedenfalls von den Kaiserappartements, ich bin doch so ein Schlösser-Fan! Und das hat mir natürlich ganz besonders gefallen, da man hier irgendwie noch das Leben gespürt hat, man konnte sich richtig vorstellen, dass davor 150 Jahren noch wirklich wer gelebt hat! Und Anna und ich waren wieder voll in unserem Element, über Elisabeths Leben und die Umstände diskutierend durchschritten wir die Räume, in denen einst Franz-Joseph und Sissi gelebt hatten! Was ich beeindruckend bzw. auch beängstigend fand, war wie Franz-Joseph Sissi verehrt hat, wie viele Fotos und Bilder er von Sissi in seinem, im Vergleich zu den übrigen Räumen, winzigem Büro bzw. Schlafzimmer hatte! Das ist der Wahnsinn, der war ja verrückt nach ihr! J Und wo endete der Rundgang durch die Kaiserappartements? Natürlich im Kitsch-Souvenirladen! Unser Stichwort: Kitsch! Unser absolutes Lieblingswort während unserem gesamten Wienaufenthalts, wir fingen jetzt schon an, „Kitsch“ aus Eli zu zitieren, dass konnte ja lustig werden! Aber es war wirklich so, wie es im Lied besungen wird, überall Karten, Bücher, Tassen, Gläser, Teller und sogar Sissi-Puppen! Nur KITSCH! Wir schauten uns natürlich auch ein bisschen um, uns interessierten in erster Linie die Bücher, denn die beinhalten noch am meisten die Wahrheit über die Kaiserin! Nach dem wir den ersten Souvenirshop verlassen hatten, machten wir uns auch die Silberkammer, wenn wir schon dafür mitgezahlt hatten, obwohl sie uns nicht wirklich interessierte! Überall nur Porzellan, Besteck und sonstige Küchenutensilien, und zwar haufenweise, es war tot langweilig und nicht wirklich schönes dabei, aber während wir so die Räume durchlaufen, fällt mir ein interessantes Wort in die Augen: Seereiseservice! Bis ich dieses Wort auseinandergeklaubt hatte, dauerte es ne Weile, ich wusste einfach nicht wie ich dieses Wort hätte trennen sollen! War total witzig, stand vor der Tafel und musste es vor mich hinmurmeln, bis ich’s hatte! J Entweder bin ich so blöd, oder es erging mehreren so, keine Ahnung! *g* Und wo endete der Rundgang durch die Silberkammer? Natürlich im Kitsch-Laden! Wie sollte es auch anders sein... *g* Da gab’s jetzt sogar alle möglichen Pralinen bzw. halt Mozartkugeln und sonstiges....sogar Tee hatten sie da, Sissi-Mischung....ganz klasse....wer kauft denn bitte so was und dann noch für das Geld! KITSCH! Wir verließen schnellstmöglichst diesen Laden und machten uns auf den Rest der Hofburg noch mal von außen zu erkunden, doch bald wurde uns zu kalt und wir fuhren dann zum Stephansplatz und schauten uns noch schnell den Steffel von innen an, da aber dort gerade eine Predigt gehalten wurde, hielten wir uns nicht lange auf und wollten, wann anders wieder kommen und verließen den Dom wieder! Im Anschluss suchten wir ein Kaffeehaus auf, das Café Diglas, in dem es für mich wieder mal heiße Schokolade gab (ich mag doch kein Kaffee und Tee hab ich daheim genug) und für Anna gab’s ihre erste Wiener Melange! J Nachdem wir uns ein wenig aufgewärmt hatten, war es aber auch schon Zeit zum Mittagessen, obwohl ich persönlich keinen großen Hunger hatte, da ich gut gefrühstückt hatte, und so wechselten wir direkt vom Kaffeehaus ins in der Nähe gelegene „Palatschinkenpfandl“, dass mir empfohlen wurde! Und was uns da erwartete, war ein Traum für jeden Pfannkuchenliebhaber, so viele leckere Variationen egal ob süß oder salzig, einfach genial, leider hatte ich, wie gesagt, keinen großen Hunger! L Aber ich bestellte mir trotzdem Palatschinken mit Marillen und Marzipan, daran konnte ich nicht vorbei, als Marzipan-Fan! War ziemlich lecker das ganze....yammie! Nächstes Mal bring ich auf alle Fälle mehr Hunger mit! J Als wir verköstigt waren, spazierten wir wieder zurück über den Stephansplatz und die Kärntnerstraße zur Oper, in der wir um 15:00 Uhr eine Führung mitmachen wollten! Wir waren trotzdem mal wieder viel zu früh dran und während wir so durch den Opernshop (mal wieder KITSCH, wo hin mal blickt) schlenderten, kam uns eine Idee, die wir irgendwie ziemlich lustig fanden, warum sollten wir nicht mal wirklich in die Oper gehen am Abend, so konnten wir wenigstens ein Mal sagen, dass wir in der Wiener Staatsoper waren und mit Stehplatzkarten war das ja auch noch erschwinglich! Doch zuerst hieß es, rauszufinden, was eigentlich lief, während wir in Wien waren! Und nachdem wir noch ein paar Typen die Werbung für irgendwelche Klassikkonzerte vor der Oper machten, abgewimmelt hatten, fanden wir raus, dass wir am Montag abend das Ballett „Aschenbrödel“ von Strauss und Dienstag abend die Oper „Il Puritani“ von Bellini zur Auswahl hatten! Und da stand fest, wenn wir gehen wollten, dann am Montag, denn zweiteres sagte uns gar nichts und bei Cinderella kannten wir wenigstens die Geschichte! J Sicher waren wir uns zwar noch nicht, aber ins Auge hatten wir es gefasst! *g* Und dann ging die Opernführung auch schon bald los, und wie schon beim letzten Mal war ich begeistert von dieser Führung und von diesem Haus, wie gewaltig dieses Opernhaus doch ist und so schön! Aber was ganz besonders war an dieser Führung war, wir durften kurz auf die Seitenbühne, da nicht viel gearbeitet werden musste, da keine Probe stattfand (es war immerhin Sonntag)! Das passiert vielleicht alle 2-3 Wochen, dass man während der Führung die Bühne betreten darf! Jetzt kann ich wenigstens sagen, ich stand schon auf der Bühne in der Wiener Staatsoper, zwar nicht singend und auch nicht tanzend, aber ich stand wenigstens drauf! *g* Nach der Opernführung war uns dann beiden klar, wir wollen noch mal in die Oper, und zwar richtig, also wurde die Idee in einen festen Plan: Morgen abend sollte es wieder in die Oper ins Ballett gehen! J Aber jetzt ging es erst mal zurück zum Hotel, um uns ein bisschen auszuruhen, immerhin hatten wir ja an diesem Abend noch einen langersehnten Musicalbesuch vor uns, den ich mittlerweile nicht mehr gar nicht mehr erwarten konnte! J Aber das Ausspannen tat mir auch gut, denn das Rumgelaufe war ich gar nicht mehr gewohnt und viel Zeit hatten wir eh nicht mehr, weil wir uns ja dann schon hübsch machen mussten, um Viertel nach fünf mussten wir ja schon wieder Richtung Theater aufbrechen, da ich vorher noch schnell in den Theatershop gucken wollte! J Gesagt, getan, wir machten uns fertig und dann ging’s aufgestylt zum Theater, meine Vorfreude verwandelte sich so langsam in nervöse Anspannung, endlich sollte ich Elisabeth auf der Bühne sehen, nach dem ich jetzt die CDs schon hunderte Male gehört hatte, konnte es kaum noch erwarten! J Und endlich sollten wir das Theater von innen sehen! Aber zuerst hieß es mal den Theatershop erkunden, denn auf so was war ich ja immer ganz wild, obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht viel zu kaufen und so beschränkte ich mich auf ein Poster (das blaue in A2) und die neue CD mit den 5 Tracks! Aber fast wichtiger war, dass ich wieder ne schöne neue Tüte bekommen hab, ich sammle doch Tüten! J Nach dem ich eingekauft hatte, ging’s dann ins Theater! Wir saßen in Loge 5 im ersten Rang auf den billigen Plätzen, trotzdem war die Sicht ganz ok und wir wollten ja auch gar nicht so viel Geld ausgeben, wie die, die vor uns saßen! Als wir so saßen, betrachte ich das Theater genauer und war begeistert, so ein schönes altes Theater im Barockstil gehalten (glaub ich wenigstens J), eigentlich total ungewohnt für ein Musicaltheater, aber so was konnte es ja auch nur in Wien geben, war halt mal ein ganz normales Theater für Opern und sonstiges, Musicals kamen ja erst viel später! Aber sehr schön.... Ich kaufte mir noch schnell das Programmheft, was überraschend günstig war, im Vergleich zu manch anderem Musical! Lang konnte es ja nicht mehr dauern, bis sich der Vorhang endlich hob! Und dann war’s endlich soweit, es ging los! Was für ein komisches Gefühl, das Musical, dass man bis jetzt nur gehört hat und eigentlich schon in und auswendig konnte, auf der Bühne zu sehen! War irgendwie fast ne Reizüberflutung, konnte gar nicht alles so richtig aufnehmen, war so überwältigt! Ein Wahnsinn! Und Máté trieb mir beim „Letzten Tanz“ kalte Schauer über den Rücken, genial! Und wie schön ironisch das alles gemacht war, klasse, so richtig schön nach dem Motto: Leute, passt auf, der Mythos Sissi ist alles nur Schein und Trug, die Wirklichkeit sah ganz anders aus! Obwohl es doch noch sehr unterhaltend war, ich hatte jedenfalls meinen Spaß! J Meine Lieblingsszene im ersten Akt war ja eindeutig, der „Letzte Tanz“, Máté ist zum Anbeißen..... *gg* Von der Elisabeth war ich ein wenig enttäuscht, sie war zwar nicht schlecht, aber irgendwie fehlte ihr was, und die Erklärung fand ich dann später, da wir uns ja die Castliste nicht angeschaut hatten, stellten wir erst viel später fest, dass wir nur eine Zweitbesetzung gesehen hatten, was wirklich schade war! Auch Lucheni war die Zweitbesetzung, was noch viel trauriger war, denn das wusste ich schon im Vorfeld und gute Meinungen hab ich selten über den Darsteller gehört! Da ich ja noch keinen anderen auf der Bühne kannte, musste ich sagen, dass er seine Sache ganz gut machte, aber irgendwie fehlte z.B. bei „Milch“ und auch bei der Kaffeehausszene (die Autoscooter-Tische waren aber herrlich! J) fehlte einfach der letzte Pep! Aber beim ersten Mal sehen, lässt sich ja das so schlecht beurteilen, die ganze Show war natürlich klasse in meinen Augen! Im zweiten Akt, war meine Lieblingsszene das Schachbrett, wie herrlich ironisch, wie sie da mit diesen Pferdekostümen über dieses Brett traben, zum Kugeln! *g* Mein Lieblingslied war mal wieder ein Lied vom Tod: Maladie! J Máté....rrrrrrrrrrrrrrrrrrr.... J J Etwas enttäuscht war ich von „Wenn ich tanzen will“, ein wirklich tolles Lied, hätte es mir aber ein wenig anders interpretiert vorgestellt! Entsetzt war ich über das Lied „Hass“, dieser Vorausblick auf das 20. Jahrhundert und den Nationalsozialismus, ich wusste zuerst überhaupt nicht, was das in diesem Musical zu suchen hatte, fand es nur etwas heftig! Ich weiß nicht, ob es das unbedingt gebraucht wurde! Aber alles in allem, war’s, wie ich finde, eine gelungene Inszenierung, die nicht zu verkitscht war, aber auch nicht zu ernst! Einfach spitzenmäßig! Und kaum war der Vorhang endgültig gefallen, war mir klar, ich musste da noch mal rein, damit ich vielleicht auch mal die Erstbesetzung von Elisabeth und Lucheni sehen konnte und überhaupt noch mal dieses ganze klasse Musical! Nur ich war mir nicht sicher, ob Anna da mitmachen würde, doch auch sie war begeistert und da es mir ja nur um Stehplatzkarten ging, war sie von der Idee auch begeistert, für 2,50 Euro noch mal in das Musical zu gehen, auch wenn sie’s gleichzeitig für verrückt hielt! J Wir verließen so schnell wie möglich das Theater und ich verabschiedete mich vorm Theater von Anna, da ich ja noch zur SD wollte und Anna nur wieder zurück ins Hotel, um vielleicht noch ein bisschen zu lernen für ihre Zwischenprüfung! Ich folgte also einigen, die wohl auch Richtung Stagedoor wollten, sie war ja leicht zu finden, da ja nur drei Seiten des Gebäudes zur Verfügung standen! J Also, an der Rückseite des Theaters angekommen, fand ich schon ziemlich viele Fans vor der Tür vor, es war ja schließlich Sonntag und noch gar nicht so spät, da die Vorstellung ja schon um 18:00 Uhr begonnen hatte! Jetzt hieß also warten und aufpassen, was die anderen so machten und redeten! Denn ich hatte ein großes Problem, ich kannte nicht einen der Darsteller so gut, dass ich ihn sofort erkannt hätte, und das auch noch im Winter, wenn alle dick eingemummelt sind! Das erste was ich erfuhr, als ich meine Lauscherchen aufsperrte war, dass Robert schon weg sei! Das war aber Mist, weil genau den wollt ich eigentlich mal sehen, denn mir haben im Chat schon so viele von ihm erzählt! Aber na ja, vielleicht an den anderen Abenden! Und so hieß es halt einfach mal auf gut Glück auf die Leute zu gehen und nach Autogrammen fragen! Gedacht, getan! Der nächste gutaussehende Typ gehörte dann mir, ich bin einfach zu ihm hin und bat um ein Autogramm und während er so schrieb, meinte ich so: „Wer bist du denn überhaupt, damit ich dich dann auch im Programmheft finde?“ Er schaute mich etwas verdutzt an, aber antwortete mir ganz brav: Ich bin Roman, ich steh hinten bei den Swings! Ich bedankte mich sehr und erklärte ihm noch dass ich hier neu sei und mich noch nicht so auskenne im Cast! Und er lachte nur....freute sich wohl auch, mal nen Autogramm geben zu dürfen.... J War zwar „nur“ ein Swing....aber ein ganz niedlicher.... J Und jetzt ging’s Schlag auch Schlag, als nächster kam dann Lukas raus, den hab ich zwar auch nicht erkannt, aber er war gleich von einer Horde Kinderchen (wohl Starmania-Fans, so süß) umgegeben und ich hab mich da dann einfach dazwischen gedrängt und hab auch ne Autogrammkarte mit Widmung abbekommen und als ich die dann in Händen hielt wußt ich auch wer das ist....ganz so blöd, bin ich dann auch nicht, weil ein bisschen informiert war sogar ich! J Und kaum war Lukas verschwunden, war gleich das nächste heißbegehrte Objekt: Máté! *g* Den hab ich wenigstens sofort erkannt, dank der blonden langen Haare! *ggg* Ich war dann auch eine der ersten die an ihn rankamen und hatte dann schnell mein Autogramm und er drückte mir dann auch noch ne Eli-Postkarte in die Hand....voll nett....er war wirklich ein ganz Süßer....*schwärm* Danach hab ich dann noch versucht ein paar Fotos von ihm zu machen, die aber leider nichts geworden sind! L Und dann kam das absolute Fettnäpfchen des Abends! Diesmal kam ne Darstellerin raus und besonders die Kiddies von vorhin stürzten sich auf sie! Und ich dachte mir, ok, ich kenn sie zwar nicht, aber holst dir halt auch mal auf die bewährte Methode ein Autogramm. Ich also hin, und frag sie aufs grade Wohl, wer sie denn sei, das hat bei Roman schon funktioniert, also warum denn nicht auch bei ihr! Und sie schaute mich völlig entsetzt an, so ganz nach dem Motto, du kennst mich nicht, das hat mich auch ein bisschen erschreckt....ich kannte sie ja wirklich nicht! Sie meinte dann so, „Nadine“ und als ich dann immer noch nicht reagierte, fügte sie hinzu, sie habe heute die Elisabeth gespielt und meine einzige Reaktion darauf war „Oh!“ Und mein einziger Gedanke war: „Wie peinlich!“ Woher hätte ich das aber auch wissen sollen, mein Gesichtergedächtnis ist nicht so gut und ich hatte mir das Programmheft nicht so gut angeguckt und auch die Besetzungsliste der heutigen Vorstellung hatte ich total übersehen, so dass ich nicht wusste, wer die Elisabeth spielte! Sie schrieb mir dann, so hatte ich das Gefühl, widerwillig ein Autogramm, die war mir irgendwie voll beleidigt! Es tat mir ja auch leid, aber in dem Moment bekam ich einfach nichts weiter raus, um mich zu erklären! Und dann war sie auch schon weg! Fand ich irgendwie blöd die Reaktion von ihr, aber egal! Jetzt wurde es wieder ruhiger und während wir so warteten unterhielt ich mich mit einer Wienerin und mit einem Japaner, der ihn Wien arbeitet und voll der Eli-Fan ist! War irgendwie total lustig, der hat sich über jedes Autogramm gefreut, wie ein kleines Kind, so nett! J Die Wienerin war Jesper-Fan und meinte, dass er wohl am längsten brauchen würde, dass wäre immer so und dass um halb zwölf die Kantine schließt, bis dahin müsste er kommen! Was nicht gerade beruhigend war, denn es war ja erst ca. 22:15... L Aber ich dachte auf Jesper wart ich jetzt schon noch, besonders weil ich da jemanden neben mir hatte, die ihn kannte, da konnt ich mich nicht mehr ins Fettnäpfchen setzen! Und so warteten wir also, André lief noch an uns vorbei, aber irgendwie schien der’s eilig zu haben und da bin ich dann nicht hin, ich hatte ja auch noch andere Abende zur Verfügung! J Schlussendlich waren wir dann nur noch zu dritt und es wurde immer später und kälter, es war ja so verdammt kalt, scheiß Wetter, aber wenigstens hat’s zum Abend hin aufgehört zu schneien, so wurden wir nicht auch noch nass! Und grad als sich die Wienerin in ihr Auto, dass sie gleich neben der SD geparkt hatte setzen wollte, wer kam da? Jesper! Gott sei Dank, es war noch nicht halb zwölf, nur steif gefroren, so dass ich nur zu Jesper meinte, er soll doch bitte den Stift selbst aufmachen! J Meine Finger waren dazu nämlich nicht mehr in der Lage! Aber zum Fotos machen war ich jetzt in der Lage und da Jesper sich noch ein bisschen mit den anderen unterhielt (plötzlich waren wir nämlich wieder zu fünft), konnte ich meine Kamera in Position rücken! J Und als er mal ne Pause machte, meinte ich so, ob er mir mal in die Kamera guckt und natürlich hat er das gemacht, so süß.... J J Und als Jesper dann weg war, hieß es auch für mich langsam zurück ins Hotel zu gehen, auch wenn vielleicht noch ein paar Leute drin gewesen wären, aber mir war kalt und ich wollte Anna nicht zu lange auf mich warten lassen! Also machte ich mich auf in Richtung Hotel, war ja nicht weit! Angekommen wollte dann natürlich die neugierige Anna genau wissen, wie’s war, sie wollt zwar nicht mit, aber danach trotzdem alles wissen! *ggg* Und nach einem kurzen Bericht, ging’s dann auch ins Bett, auch wenn noch nicht wirklich schlafen konnte, das Adrenalin des Abends stand noch in meinem Körper und ich musste mich erst mal beruhigen! J Und dann auch noch dieses viel zu weiche Bett....aber nach ein paar Mal Anhören der neuen CD (Máté als Tod...rrrrrrrrrrr *g*) schlief ich dann doch ein..... Montag, 1. März 2004: Nach einer wiederholt schlechten Nacht, aber einem guten Frühstück ging’s dann wieder mal Richtung Theater an der Wien, da wir unseren Plan vom nochmaligen Elisabeth-Besuch in die Tat umsetzen wollen und kauften uns gleich die Stehplatzkarten für den morgigen Abend! Diesen Abend wollten wir ja eins auf Kultur machen und in die Oper gehen! J Vom Theater an der Wien ging’s dann zum Karlsplatz und der Karlskirche, die wir ja auch mal wieder von der Nähe sehen wollten, nachdem wir sie jetzt immer von der Ferne auf dem Weg in die City gesehen haben! Von innen haben wir sie uns erspart, da sie was gekostet hätte, und ich gegen Kirchen bin, die Eintritt kosten! Aber von außen war sie sehr schön! Von dort machten wir uns auf zur nächsten Trambahnhaltestelle, die raus zum Schloss Belvedere führten, denn Anna war noch nie dort und dann guckten wir uns das halt an! Leider war das Wetter wieder so schlecht, dass es ziemlich ungemütlich war im Park und das Museum hatte leider montags geschlossen, so haben wir uns schnell das Gebäude angeguckt und sind dann durch den Park wieder zur Straßenbahn gelaufen und sind dann gleich mit der Bim (so heißen Straußenbahnen in Wien) die Ringstraße entlang (an der Oper und am Parlament vorbei) zum Rathaus gefahren, da wir das auch noch sehen wollten. Wir bewunderten das Burgtheater gegenüber vom Rathaus und schauten uns beim Wiener Eistraum, einer Riesen-Open-Air-Eisfläche auf dem Platz vorm Rathaus um, Schlittschuhlaufen wollten wir ja nicht! J Und da wir grad in der Nähe waren spazierten wir noch zur Votivkirche, eine schöne neogotische Kirche, die aber leider auch montags geschlossen hatte (ärgerlich, dass wir immer genau dann kommen, wenn die Sehenswürdigkeiten geschlossen haben, aber konnte man halt nichts machen)! Und da es auf Mittag zu ging, fuhren wir wieder zur Oper, um dort aus in die City zu laufen und uns dort ein nettes Café zum Aufwärmen und Essen zu suchen! Doch bevor wir das taten, wollte ich noch das Ronacher gerne sehen und so liefen wir zuerst die Kärntner Straße hoch um dann in eine Seitengasse einzubiegen, die direkt zum Ronacher führte! Als ich das dann gesehen hatte, schlugen wir uns durch die Seitengassen Richtung Stephansdom durch! In einer dieser Gässchen fanden wir dann einen Laden, der bei uns gar nicht mehr existieren könnte, eine Gemischtwarenhandlung (hieß wirklich so) in einem Hinterhof! Da gab’s halt alles mögliche: Kerzen, Blumen, Handtücher, Karten, Schokolade, also wirklich Gemischtwaren! Sehr netter Laden, aber ziemlich teuer halt! War aber irgendwie lustig.... Am Stephansplatz angekommen, wollten wir noch mal kurz in den Steffel gucken, diesmal ohne Predigt! Was mich etwas schockte war der Kommerz der in dieser Kirche betrieben wurde, es gab sogar einen Domshop, auch wenn diese Einnahmen sicher für wohltätige Zwecke oder für den Erhalt des Domes gebraucht wurde, fand ich das etwas abstoßend in einer Kirche! Nach dieser kurzen Besichtigung begannen wir mit der Suche nach einem Kaffeehaus! Schließlich wurden wir bei der Bank für Arbeit und Wirtschaft fündig, an die ein Café angeschlossen war und dass gutes Essen auf der Karte hatte und außerdem froren wir schon so, dass wir nur noch in ein Gebäude rein wollten! J Wir wärmten uns also auf und aßen ne Kleinigkeit, für mich gab’s einen Mozzarella-Spinat-Quiche, für Anna Schinkenfleckl überbacken (wir würden das Nudelauflauf nennen! J)! Als wir gesättigt waren und uns einigermaßen wieder warm anfühlten, machten wir uns zu Fuß wieder zurück in unser Hotel, denn unsere weitere Tagesplanung sah vor dem Opernbesuch noch einem Besuch im Kaffeehaus Sacher vor und da wir schon möglichst früh an der Oper sein wollten, wegen den Stehplatzkarten, blieb uns gar nicht mehr soviel Zeit! Zurück im Hotel legten wir ein bisschen die Füße hoch, wir sollten ja schließlich heut Abend noch länger stehen! J Und da wir um ca. halb sechs an der Oper sein wollten, weil man uns gesagt hatte, dass um 18 Uhr der Verkauf der Stehplatzkarten begann, entschieden wir uns eine Stunde vorher bei Sacher „einzukehren“! Wir stylten und also mal wieder auf, der nächste Theaterabend war nicht mehr weit, nur diesmal wurden die bequemen Schuhe angezogen und nicht die mit den Absätzen J! Und so machten wir uns also um Viertel nach vier auf zum Sacher, das ja gleich gegenüber der Oper liegt! Wir waren beide schon sehr auf das Ambiente und natürlich die weltberühmte Sachertorte gespannt, die uns als Abendessensersatz dienen sollte! J Schon als wir das Kaffeehaus betraten wurden wir von einem ganz in Schwarz gekleideten Ober zur Gardarobe gebeten, wir mussten, wie im Theater, unsere Mäntel abgeben (sie dafür verlangten 80 Cent), wobei das ganz angenehm war, als wenn die Mäntel irgendwo hinter dir auf dem Stuhl liegen! Und dann hieß es abtauchen in eine andere Welt....Und das war wirklich ne ganz andere Welt....alles so edel und so fein! Wären nicht die Autos draußen vorbeigefahren, hätte man fast glauben können, man wäre hätte einen Zeitsprung in die k. und k. Monarchie vollzogen! Die Bedienungen liefen noch im schwarzen Kostümchen mit weißem Häuptchen rum und am Piano saß einer und hat Strauß und Mozart gespielt! Ich war froh, dass wir uns zu diesem Besuch vor der Oper entschieden haben, denn wären wir nur in Schlabberpulli und Jeans gekommen, wären wir echt fehl am Platz gewesen! Obwohl wirklich nur Touristen drin saßen und dieses Kaffeehaus auch nur von den Touris lebt! Aber trotzdem haben sie dieses alte Ambiente gut aufrecht erhalten! Aber spätestens bei den Preisen waren wir wieder in der Gegenwart angekommen, für das Stückerl Sacher-Torte verlangten die 4,50 Euro, voll heftig, besonders war das Stück nicht gerade groß, aber dennoch ziemlich ausreichend, wenn man das gegessen hat, ist man erst mal satt. Die Torte an sich war sehr, sehr lecker, war ja auch das Original! J Nur von was ich enttäuscht war, war die Heiße Schokolade, die hat überhaupt nicht geschmeckt, die musst ich sogar extra zuckern damit man sie überhaupt trinken konnte....da waren andere Schokoladen viel besser....aber die Atmosphäre war ja ne ganz besondere! J Und diese besondere Atmosphäre musste ich natürlich auch mal auf der Toilette prüfen....ich wollte unbedingt aufs stille Örtchen im Sacher....war ja auch die letzte Gelegenheit vor der Oper! Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! *g* Das war der Wahnsinn....alles aus Marmor und bis auf eine Toilette hatte jede ihr eigenes Waschbecken, und jedes war so groß, wie eine gute Gästetoilette eines Einfamilienhauses! Echt der Wahnsinn....Und über der Toilette war ein Klimt-Drucke, voll cool....das war die edelste Toilette, die ich in meinem Leben je gesehen hab! Nach dem Toilettenerlebnis, holten wir unsere Jacken und machten uns auf dem Weg zur Stehplatzkasse der Oper! Auf dem Weg dorthin fällten Anna und ich einstimmig unser Urteil: So edel waren wir noch NIE irgendwo essen! J Also hatte sich das Sacher voll gelohnt..... Und jetzt folgte also die nächste Premiere für uns, wir würden in die Oper gehen, freiwillig! Ok, wir waren zwar schon mal vor langer Zeit in München im Ballett bzw. in ner Operette, aber das war wohl keine bewusst gefällte Entscheidung! Und wir sollten heute in die berühmte Wiener Staatsoper gehen, und das dortige Ballett sehen und vor allem die berühmten Wiener Philharmoniker hören, was für ein Erlebnis! Auch wenn wir ja eigentlich keine Klassik-Fans sind! Doch wir wollten uns einmal ausprobieren, wie das so ist, wenn man auf Stehplätzen in der Oper steht! Am Stehplatzkasseneingang angekommen war noch alles leer um halb sechs, hatten wir uns doch in der Zeit geirrt? Sollte der Verkauf doch erst später beginnen als 18 Uhr? Wir blieben erst mal dort, da es im Inneren warm war und warteten! Wir standen noch nicht sehr lange, da kam eine junge Frau auf uns zu und fragte uns, ob sie helfen könne, sie würde hier arbeiten! Wir nahmen das Angebot gerne an und fragten sie, wie das mit den Stehplatzkarten funktionieren würde! Sie meinte, der Verkauf beginne erst 80 min vor der Vorstellung, das hieß für das Ballett heut abend also erst um 18:40 Uhr (da war noch ne Stunde hin!), aber sie meinte auch noch, dass es für 9 Euro für Studenten Restplatzkarten gebe, die man am PC sich anschauen konnte und dann war sie so nett und zeigte uns das, leider funktionierte der PC noch nicht! Aber wir wollten eh keine 9 Euro für diesen Spaß ausgeben, uns langten die Stehplatzkarten! Aber was sollten wir jetzt die Stunde noch tun? Wir entschieden uns noch ein bisschen spazieren zu gehen im Hofburgkomplex, die Dämmerung war schon fortgeschritten und so war schon alles schön beleuchtet, leider konnten wir das nur unzureichend auch einem Foto festhalten, es war einfach zu dunkel! L Wir gingen durch die diversen Innenhöfe wieder zum Heldenplatz und dort kamen wir auf die Idee, dass wir wissen wollten, wer diese Reiterdenkmäler wohl darstellten und so näherten wir uns eines der beiden und Anna musste das Denkmal erklimmen, um im Dunkeln überhaupt annähernd die altdeutsche Schrift entziffern zu können, war sehr lustig, wir kamen uns vor wie Erstklässler, die gerade lesen lernen, aber diese Bronze-Schilder mit der eingravierten Schrift waren bei Nacht einfach schwer zu erkennen! Aber wenigstens hatten wir unseren Spaß! J Wir machten uns dann langsam auf den Rückweg, da kamen wir an einem Lageplan der Hofburg vorbei, also hätten wir’s auch leichter haben können, da standen nämlich die Namen der Personen, die diese Denkmäler darstellen, alle drauf! Super, um sonst gemüht, aber egal! J Wir entdeckten auch ein Sissi-Denkmal auf dem Plan, und da wussten wir dann, wo wir am nächsten Tag hingehen sollten! J Um Viertel nach sechs waren wir dann wieder an der Oper und fanden da dann doch schon eine ziemlich lange Schlange vor, wir hätten doch da bleiben sollen, aber egal, es gab ja über 500 Stehplätze, da werden wir schon noch nen guten abkriegen, ich schätze die Schlange mal so auf 50-100 Leute! Und jetzt hieß es also warten, das war ich ja gewohnt! Vor und hinter uns standen Asiaten, wir waren also von Touris umgeben! J Wir waren ja selbst welche! Aber Ballett eignete sich ja auch sehr gut, für die nicht deutschsprechenden Touristen, da ja nur getanzt wird! Pünktlich um 18:40 Uhr kam Bewegung in die Schlange und dann ging’s auch schon ziemlich schnell voran und keine 10 min später hatten wir unsere Karten, Stehplatzkarten im Parterre für 3,50 Euro (das war billiger als die Sachertorte von vorhin! J)! Und dann hieß es wieder stehen, schön in Zweierreihen vor dem Eingang zum Saal! Dort waren noch mehr Touris zu finden, zwei sehr gesprächige Amerikanerinnen, die sich mit den Japanern vor uns unterhielten (das erfuhren wir aus dem Gespräch J)! Gott sei Dank mussten wir nicht so lange warten, bis wir zu den Stehplätzen gelassen wurden, wir bekamen ganz rechts in der 6. Reihe welche, die waren nicht schlecht! Die Stehplätze im Parterre befinden sich in der Wiener Staatsoper unterhalb der Kaiserloge, also wirklich mit guter Sicht auf die ganze Bühne! Wir markierten unsere Plätze mit unseren Schals (das war ein Anblick, überall waren die Schals um die Stangen gebunden J) und gaben dann unsere Mäntel und Jacken ab an einer Gardarobe, die extra für die Stehplätze war! J Man musste ja das „Fußvolk“ vom zahlenden, edlen Publikum trennen! *g* Zurück an unseren Plätzen setzten wir uns erst mal auf dem Boden, denn stehen sollten wir noch lang genug! Was für ein Gefühl, wir sitzen am Boden in einer sonst noch vollkommen leeren Wiener Staatsoper! J Wir konnten es eigentlich noch gar nicht glauben, dass wir wirklich hier waren! Wir waren im selben Gebäude, in dem vor 1 ½ Wochen der Wiener Opernball stattgefunden hatte (ich bin ein alter Opernball-Fan! *g*)! Wahnsinn! Und auf „Aschenbrödel“ waren wir jetzt auch mal sehr gespannt! Eine halbe Stunde vorher begann sich die Oper dann mit zahlenden Gästen zu füllen, jedoch war, wie vorauszusehen war, nicht viel los, war ja nur ein Ballett! Sah man auch an den Stehplätzen, denn es waren nur die im Parterre besetzt, die im dritten Rang überhaupt nicht! Um 20 Uhr ging’s dann endlich los, „Aschenbrödel“ begann! Jetzt hieß es also eine bequeme Stehposition einzunehmen, was gar nicht so einfach war! Das Ballett war ganz lustig gemacht, den die böse Stiefmutter war ein Mann im grellorangen Kleid, das war natürlich so die Witzfigur, die das ganze etwas aufpeppen sollte! J Die Kostüme waren eh sehr modern, allgemein sehr grelle Farben, wogegen das Bühnenbild eher im klassischem Stil gehalten wurde, was mir gut gefallen hat! Doch fragte ich mich von Anfang an, wie sie wohl die ganze Geschichte von Aschenbrödel ausbauen kann, um 2 ¼ Stunden nur zu tanzen! Es passierte zwar viel auf der Bühne, nur mein Stehvermögen ließ schon nach der ersten Viertelstunde nach und nach ner halben Stunde brach mir dann beinah der Kreislauf zusammen, ich war eindeutig zu warm angezogen und die Luft war so schlecht und überhaupt stehen war ich wohl einfach nicht mehr gewohnt! Nachdem ich mich etwas entblättert hatte, ging’s mir dann wieder besser, aber ich sehnte mir doch nach der Pause! J Die schönen Tanzszenen auf dem Ball, hab ich so nicht wirklich mitbekommen, was schon sehr ausgebaut wurde! Und als „Aschenbrödel“ den Ball verließ, war dann Gott sei Dank Pause, länger hätt ich’s nicht mehr ausgehalten! Dieser erste Akt war ziemlich für die Katz bei mir, da ich mit meinem Körper mehr beschäftigt war als mit dem Geschehen auf der Bühne, aber trotzdem ich hatte Ballett in der Wiener Staatsoper gesehen! J In der Pause vertraten wir uns erst mal die Beine und mischten uns im alten Pausensaal auf der Ringstraßenseite unter das zahlende Publikum! Wir setzten uns dann auf eine edle mit rotem Samtbezogene Bank, bei der wir uns zuerst nicht sicher waren, ob man sich da wirklich draufsetzten durfte, sah so edel aus! J Aber endlich konnten wir sitzen, das brauchte mein Kreislauf und meine Beine jetzt dringend! Und dann ging’s dann auch bald wieder! Als der erste Gong ertönte machten wir uns dann wieder auf zu unseren Stehplätzen zurück ins „gemeine Fußvolk“! *g* Vom zweiten Akt bekam ich dann wieder mehr mit, nachdem ich mich bis auf das ärmellose Shirt ausgezogen war....es war nämlich wirklich ziemlich heiß! Der zweite Akt bestand dann noch aus einem Traum des Aschenbrödels, der wirklich sehr schön inszeniert war, mit Kinderballett sogar (voll niedlich die Kleinen! J), das war eigentlich das beste am ganzen Ballett! Zum Schluss hin wurde dann noch ne Modenschau eingebaut, so ganz hab ich das nicht verstanden, aber war egal.....jedenfalls dauerte mir diese Modenschau wirklich viel zu lang, das waren mindestens 10 Kleider, hätte man dass nicht kürzer machen können! Aber so war wenigstens meine Frage nach dem Ausbau der Handlung zur abendfüllenden Veranstaltung beantwortet! J Und dann der Schlussapplaus, anscheinend war das die Premiere in dieser Spielzeit, denn wirklich alle Tänzer bekamen Blumen auf die Bühne geschmissen! Das dauerte ewig und wir entschlossen uns schon vorzeitig den Saal zu verlassen, da es uns wirklich zu langatmig wurde! Und so holten wir unsere Mäntel und verließen noch mal mit einem Anflug von einem besonderen Gefühl die Oper! Ja, wir waren also wirklich drin gewesen, das war ein Erlebnis, dass können wir unseren Kindern noch erzählen! *g* Wir machen uns auf dem Heimweg zurück zum Hotel, jedenfalls Anna, ich wollte ja noch zur Stage Door vom TadW gucken, ob ich noch ein paar Autogramme sammeln konnte und um rauszufinden, wer denn am morgigen Abend spielen sollte! Auf dem Weg zum Theater kamen uns auch schon die Theaterbesucher entgegen, denn auch diese Vorstellung war gerade zu Ende gegangen! Ich verabschiedete mich an der Ecke des Theaters von Anna und ging wieder Richtung SD! Dort angekommen fand ich deutlich weniger Fans vor, wie noch am Tag zuvor, jedoch wieder mal die gleiche Gruppe, die wohl fast jeden Abend da stehen musste und was ich noch viel lustiger fand, ne ganze Gruppe von Japanerinnen! J Die Hardcore-Fans fragte ich dann gleich, ob Maya und Serkan denn heute wieder gespielt hätte und sie bejahten dies, aber Serkan sei gerade weg! Sehr nett waren sie nicht, aber egal, ich hatte meine Informationen! Jetzt hieß es also wieder aufpassen wie ein Luchs und sich vielleicht mal nicht ins Fettnäpfchen setzen! Doch die erste peinliche Situation folgte natürlich auf dem Fuß! Die Gruppe Japanerinnen stürzt sich auf einen gutaussehenden Mann mit Mütze! J Ich hatte keine Ahnung, wer das ist (mal wieder, das Gesichtergedächtnis ist so schlecht), aber ich hin, um mir ein Autogramm zu holen und er schaut mich dann ganz komisch an, sagt aber nichts und setzt seine Unterschrift in mein Heft und da wußt ich dann wer’s war: Máté! *g* Oh man wie peinlich, der hatte mich nämlich glaub ich schon erkannt! Aber in dem Moment brachte ich auch kein Wort raus, wie so oft, wenn ich mich blamiert hab! J Also zog ich mich erst mal zurück und überließ Máté den Japanerinnen! Das war auch lustig mit anzusehen, da es wohl einige Verständigungsprobleme gab! Die wollten unbedingt, dass Máté auf der CD der 1992 Uraufführung unterschreibt und er war nur damit beschäftigt ihnen klarzumachen, dass er auf dieser CD gar nicht zu hören sein und warum er denn dann drauf unterschreiben soll, aber sie ließen sich von der Idee nicht abbringen und so unterschrieb er doch mehr oder weniger widerwillig diese CD! Aber dieses Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch und noch ein bisschen Japanisch war irgendwie lustig mit anzuhören! J Zwischenrein streute ich dann noch schnell die Frage, ob er morgen spielen würde und er antwortete mit Ja, was mich sehr freute, denn ich fand ihn auf der Bühne nur geil! J J Und ich würde ihn wieder sehen! J Ich fragte dann auch gleich nach Maya, aber da war er sich nicht ganz sicher! Um mir die Zeit zu vertreiben unterhielt ich mich dann mit einer der Japanerinnen, die wohl nicht zu dieser Gruppe dazugehörte über alles mögliche in meinem stümperhaften Englisch! War sehr interessant und wir hatten beide das selbe Problem wir erkannten die ganzen Darsteller nicht! J Aber wen ich wenigstens sofort erkannte, wegen der Brille, war André und dies mal holte ich mir auch ein Autogramm und hatte auch die Chance ein Foto zu machen! J Er hat mir ja auch voll nett in die Kamera geguckt auf mein Bitten hin! J Und nach längerem Warten wurden dann plötzlich diese Hardcore-Fans aktiv, sie unterhielten sich mit einer Darstellerin ziemlich ausführlich über einige Szenen aus dem Musical und auch über Barbarella (deren Previews gerade begonnen hatten), aber ich hatte mal wieder keine Ahnung wer diese Frau war! Und so stand ich halt und versuchte auch dem Gespräch herauszufinden, wer denn da vor mir stand! Und sie war dann auch so nett und erwähnte im Zusammenhang mit einer Szene ihren Vornamen: Kerstin! Und da die Japanerin ihr Castheft draußen hatte, schauten wir gleich mal nach, den sie interessierte das auch! J Und wir wurden fündig: Kerstin Ibald, Gräfin Esterhazy! Gut zu wissen und ein Autogramm wert! J Aber ich wollte jetzt nicht einfach die Unterhaltung, die sie mit den anderen führte, unterbrechen, so zückte ich meinen Stift und mein Heft und wartete artig bis sie fertig wären! Und dann verabschiedete sie sich von den anderen und dann meinte ich so: „Stopp, jetzt hätt ich aber noch gern nen Autogramm!“ Und ihre Antwort darauf mit einem Lachen: Hättest das nicht früher sagen können, du stehst jetzt schon so lang daneben, einfach fragen“ und ich dann so: „Ich hab mich nicht getraut, ich bin sooo schüchtern und wollt nicht stören!“, Kerstin dann wieder so: „Das musst du dir hier abgewöhnen!“ Die Quintessenz dieses ganzen Dialogs war dann folgendes Autogramm: „Für die schüchterne Karin J, mit ganz lieben Grüßen Kerstin Ibald“ Voll nett! J Sie wünschte uns noch einen schönen Abend (wie eigentlich alle Darsteller! J ) und war dann weg! War zwar mal wieder megapeinlich, aber sie hatte schon recht, man muss die Schüchternheit ablegen, wenn man an einer SD was erreichen will, auch wenn man ins Fettnäpfchen tritt! *g* Kurz nach dem Kerstin weg war, kam eine andere Darstellerin, die ich wie immer nicht erkannte, aber die Gruppe Japanerinnen stürzte sich wieder auf sie und ich flüsterte dann noch zu der Japanerin mit der ich mich unterhalten hab, „Is this Maya?“ ziemlich leise, so dass es eigentlich sonst keiner hören sollte! Doch anscheinend hatte ich mich da getäuscht! Die Darstellerin grinste mich an und meinte so: „Ja, ich bin die Maya! Aber mich erkennt man ja mit der Mütze nicht!“ J Und Tatsache, sie hatte eine nette Wollpudelmütze auf, so dass man sie wirklich nicht erkennen konnte, aber ich dachte mir nur so, „Ich hätte dich wahrscheinlich auch ohne Mütze nicht erkannt!“, aber das behielt ich lieber für mich! J War schon peinlich genug, dass sie meine Frage gehört hat! Aber die Reaktion war ja auch voll lieb! Sowieso war sie mir dann sofort sympathisch, was vielleicht auch an dem leichten niederländischem Akzent lag, Niederländer sind mir ja immer schnell sympathisch! *g* Auf die Frage, wie’s ihr geht, antwortete sie, sie habe Rückenschmerzen, dass das auch der Grund war, warum sie gestern nicht gespielt habe, es ging einfach nicht! Ihr tat das auch so leid, sie hätte so gerne gespielt! Das war also des Rätsels Lösung, warum wir sie gestern nicht gesehen hatten, obwohl sie eigentlich spielen hätte sollen! Aber es war auch voll verständlich! Und so erzählte sie mir bzw. auch den Japanerinnen, aber ob die das alles verstanden haben, keine Ahnung, ihre ganze Leidensgeschichte: Sie hat einen eingeklemmten Nerv im Schulternblatt, fing schon vor ner Woche an und am Samstag war’s dann aus, dann ging’s einfach nicht mehr, aber sie sei in Behandlung (Akupunktur!) und es ging schon wieder! Auf meine Frage, wie’s dann mit der morgigen Vorstellung aussehen würde, meinte sie so, sie hätte es schon vor, aber sie muss gucken, wie’s ihr geht! Ich zeigte dafür Verständnis, klar die Gesundheit geht vor, aber ich sagte ihr auch, dass sehr hoffe sie morgen in der Show zu sehen, da ich gestern schon drin war und sie nicht gesehen hab und dass ich heute nicht in der Show war! Sie lachte mich an und meinte so, „Dann muss ich ja fast spielen!“ Das fand ich so süß... J Nach dem jeder mit Autogrammen und Fotos versorgt war, verabschiedete sie sich, ich wünschte ihr noch gute Besserung und als sie weg war, ging ich dann auch, meine Ausbeute war nicht schlecht und ich hatte gute Informationen gesammelt und ich war ziemlich müde und so machte ich mich voller Vorfreude auf den nächsten Abend wieder zurück zum Hotel! Nach der üblichen Berichterstattung für Anna war ich dann auch schon ziemlich schnell im Bett, es war der erste Abend an dem ich richtig müde war und auch schnell einschlief, so ein Städtetrip zollte seinen Tribut! J Da hinderte mich auch das Bett nicht mehr daran....*g* Dienstag, 2. März 2004: Diese Nacht hatte ich endlich mal gut geschlafen stellte aber bald fest, dass meine Beine schmerzten, ja ich hatte einen Muskelkater vom Gehen und Stehen des Vortags, und ich fragte mich ernsthaft, wie ich das an diesem Abend im Musical aushalten sollte, aber irgendwie musste es gehen! Da wir uns für heute mittag Schnitzelessen im Figlmüller vorgenommen hatten, fiel unser Frühstück fast komplett aus, damit wir hungrig genug sind für das größte Schnitzel der Welt! J Da heute das Wetter nicht mieser hätte sein können, es hatte wieder angefangen zu schneien und der eisige Wind hatte an Kraft noch nicht verloren, entschieden wir uns heute für ein wiederholten Museumstag und wir wollten mal länger mit der Bim fahren! Doch zuerst wollten wir doch noch das Sissi-Denkmal im Volksgarten sehen und so liefen wir also zu Fuß wieder zur Hofburg! Und da wir grad wieder dran vorbeigingen, schauten wir auch noch schnell in die Augustinerkirche, denn wir wollten ja sehen, wo Elisabeth und Franz-Joseph geheiratet hatten, jedoch war die Kirche anscheinend, wie so viele Gebäude, zerbombt worden, so dass im Inneren sehr viel sehr modern war, aber das tat der Schönheit der Kirche keinen Abbruch! Danach ging’s dann in den Volksgarten, leider konnte man nicht ganz zum Denkmal hin, da es wohl wegen Rutschgefahr gesperrt war, aber so machten wir halt vom Weiten Fotos, schauten uns noch mal das Rathaus und das Parlament von Weiten an und dann war’s uns wieder so kalt, dass wir froh waren in die Albertina zu kommen, in der gerade eine Kunstausstellung „Von Klee bis Klimt“ residierte! Außerdem konnte man dort noch die Prunkräume und noch eine Ausstellung eines modernen Künstler besichtigen, der Namen ich schon wieder vergessen hab! Zum Glück kamen wir wieder verbilligt rein, sonst wär’s wieder ziemlich teuer gewesen! In den Prunkräumen waren auch noch Gemälde und Zeichnungen ausgestellt! Mir gefielen die Prunkräume sehr gut, natürlich, war ja auch wieder schlossartig (und ich liebe doch Schlösser *g*), schöne Kronleuchter, schöne Böden, einfach nur schön zum Durchschreiten! Die temporären Ausstellungen war auch sehr interessant und überraschend groß, doch schon bald taten mir wieder die Beine weh und ich hatte das Gefühl, dass Galerien einfach nur die Beine kaputt machen, wenn man so von Bild zu Bild geschoben wird! Und als wir alles gesehen hatten und wir nun auch die Galerie in unserem Kulturprogramm hinter uns gebracht hatten, verließen wir die Albertina natürlich, wie sollte es anders sein, durch den Souvenirshop! *g* Da war auch viel Kitsch, zwar natürlich nicht von Sissi, aber natürlich von Klimt, Dürer und sonstigen Malern! J Irgendwie lustig, was man alles kaufen kann! J Da es schon Mittag war und sich der kleine Hunger schon meldete (was klar war ohne Frühstück) und sich das Wetter immer noch nicht gebessert hatte, machten wir uns gleich nach dem Museum auf zum Figlmüller! Ich war ja schon sehr gespannt auf dieses Schnitzel, kannte es bis jetzt nur aus dem Fernsehen, aber für mich war klar, egal wie groß dieses Teil auch war, ich wollte es bezwingen! J J Dort angekommen war ich überrascht, denn eigentlich dachte ich, sei es gut gefüllt, aber dem war gar nicht so, aber vielleicht lag es daran, dass es erst Mittag war und auch keine Touristenhochsaison. Wir bestellten natürlich gleich die Spezialität des Hauses Figlmüller Schnitzel und dazu den Erdäpfel-Vogerlsalat (für Leute, die des Österreichischem nicht mächtig sind, das ist Kartoffel-Feldsalat J ) mit echt steirischem Kernöl für jeden von uns, und da ernteten wir schon die ersten seltsamen Blicke des Kellners! J Aber uns war das ja egal....wir hatten uns das ja vorgenommen! Und als es dann kam, traf und dann doch fast der Schlag, es war ja wirklich ziemlich groß, hing halt so halb über den Teller! Anna war’s zwar ein bisschen peinlich, aber ich wollte unbedingt Fotos von diesen Teilen machen, um es zu dokumentieren! J Und dann hieß es auf in die Schlacht.....Schnitzel-Schlacht! Oh, war das gut, so was von lecker, das war glaub ich das beste Schnitzel, was ich bis jetzt jemals gegessen hab, ein Traum von einem Schnitzel J Und auch der Erdäpfel-Vogerlsalat war ein Genuss! Doch nach der Hälfte setzte so langsam die Sättigung ein, aber aufgeben wollte ich nicht, zum stehen lassen, war das Schnitzel einfach viel zu gut und für den Preis, sollte man das auch aufgegessen haben! J Und ich habe es mir eingebildet es zu schaffen, also hieß es weiterkämpfen! Wir wurden zwar deutlich langsamer beim Essen und es bedurfte viel Überredungskunst für den Magen, aber irgendwie ging das schon, es war ja so gut! J Ein weiterer Ansporn waren die Blicke der Kellner, die uns, wenn sie nichts zu tun hatten, beim Essen zuschauten, gerade weil wir beide wohl nicht gerade die Figur für diese Portion hatten! Aber wir wollten beweisen, dass wir es schaffen konnten und so aßen wir also weiter gegen unser Hungergefühl an! Und Tatsache, wir bezwangen das Schnitzel sowie den Salat, Anna war noch vor mir fertig und meinte so, dass sei jetzt echt bewusstes Essen gewesen, denn man hat jeden Bissen nicht nur in sich reingeschlungen oder sich wirklich damit auseinandergesetzt! Als der Kellner den leeren Teller von Anna holte, meinte er nur „Sehr brav!“ und grinste! J Und als ich dann auch fertig war, kommentierte er das Abräumen mit „Das schaffen nicht viele!“ J Mei, waren wir aber jetzt überfressen, so richtig bewegen konnte ich mich nicht mehr und hatte wirklich irgendwie das Gefühl einer Überfüllung des Magens! J Soviel hatte ich noch nie gegessen auf einmal und ich wusste wirklich nicht mehr, ob ich jemals noch mal was essen können würde, als wir das Lokal verließen, jedes weitere Essen hätte bei mir in diesem Moment Brechreiz ausgelöst! Und da wir im Figlmüller selbst nicht auf die Toilette gehen wollten, weil die sonst weiß Gott was denken könnten, „kugelten“ wir uns in Richtung Pestsäule, um dort auf eine der schönsten öffentlichen Toiletten zu gehen, einer Toilette im Jugendstil und wirklich schön sauber und für 50 Cent nicht teuerer als andere öffentliche Toiletten! Da wir auch nach dem Toilettengang immer noch nicht zu viel Bewegung fähig waren und es immer noch ungemütlich draußen war, beschlossen wir zur Oper zu gehen und von dort mit der nächsten Bim ein bisschen durch die Stadt zu fahren! Wir stiegen also in die nächste Tram, die kam ein, es war die Linie J, die uns nach Ottakring brachte und wieder zurück! Es war ein netter kleiner Ausflug ohne das wir uns überanstrengt hätten! J Und so langsam setzte sich dann auch das Schnitzel und uns war nicht mehr zu schlecht! J Als wir wieder am Karlsplatz waren, machten wir uns dann auf in unser Hotel, da es bei dem Wetter keinen großen Spaß mehr machte, durch die City zu tigern! Aber zuvor wollte ich noch mal kurz am TadW vorbei, um dort Fotos zu machen und noch mal schnell in dem Theatershop zu gucken! J Und diesen verließ ich natürlich nicht ohne etwas gekauft zu haben, zahlreiche Postkarten und das zweite Elisabeth-Poster mussten es schon sein! J Im Hotel ruhten wir dann ein bisschen, ich schlief sogar ein, was durchaus selten vorkam, aber ich war so groggy! Und ich brauchte doch Kraft für heut Abend im Musical, immerhin sollten wir da auch gut 3 Std. stehen! Aber ich freute mich schon wieder total auf Elisabeth! J Konnte es eigentlich wieder kaum noch erwarten, bis wir wieder zum Theater aufbrachen! Nach dem Aufstylen verließen wir um ca. 18:15 Uhr das Hotel, da wir ja schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn am Theater sein sollten, den der Kampf um die guten Stehplätze sollte bereits früh ausgefochten werden! Am Theater angekommen, waren schon einige Leute anwesend, unter anderem die Hardcore-Fans die ich schon von der SD kannte und auch die Schlange an der Abendkasse für die Stehplatzkarten war schon da, wobei sie gar nicht so lang war, wie ich sie eigentlich vermutet hatte! J Aber trotzdem war ich froh, dass wir unsere Karten schon hatten! Wir stellten uns also in Türnähe und nun hieß es mal wieder warten, aber ich glaub, so langsam waren wir das wirklich gewohnt! J Um kurz vor 19:00 Uhr öffneten sich dann die Pforten und der Sturm auf die Stehplätze begann, wir liefen was das Zeug hielt in den 3. Rang, ganz nach oben und ergatterten eigentlich ganz gute Stehplätze auf der linken Seite, nicht die besten, aber immerhin auch nicht die schlechtesten und als wir dann so standen im noch leeren Theater und uns unser Blickfeld angucken waren wir ganz zufrieden damit, die Sicht war gut, wenn auch ein bisschen beschränkt! Und dann hieß es erst mal wieder hinsetzen auf dem Boden, wir hatten schön viel Platz da oben, was dann auch das Stehen angenehmer machte! Anna widmete sich dann die letzte halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung ihrem pädagogischen Buch, zum Lernen, dass sie wohl weislich mitgenommen hatte! Und ich träumte ein bisschen vor mich hin und kam mit zwei Mädels neben mir ins Gespräch, die wie sich herausstellte auch aus Bayern kamen (aus der Nähe von Landshut) und die auch wegen Elisabeth nach Wien gefahren waren! Sie waren gerade dabei das Programmheft bzw. Castheft durchzublättern! Ich fragte sie, ob sie zufällig unten auf der Besetzungstafel gelesen hätten, wer heute Elisabeth und Lucheni spielt, denn ich hatte die mal wieder völlig ignoriert als ich dran vorbeigeflitzt bin! L Sie meinten Maya und Serkan gelesen zu haben und ich meinte in einem Nebensatz, „Na dann hat’s bei Maya doch geklappt, sie war sich gestern noch nicht so sicher“ Und dann hat’s die beiden gerissen und die fragten ganz aufgeregt, ob ich die kennen würde! Ich war ganz überrascht, denn für mich war das schon selbstverständlich, dass man die SD kennt und das man dann auch hingeht und ich meinte, „Nein eigentlich nicht, aber der Backstageeingang ist ein Ort, an dem man mit denen kurz reden könnte und das habe ich gestern mit Maya getan!“ Jetzt waren die beiden ganz aus dem Häuschen, ob ich wieder hingehen würde und ob ich sie dann mitnehmen könnte! Natürlich konnte ich das machen, war ja kein Problem, wir müssten uns nur dann beeilen! Und jetzt freuten sie sich total....auch wenn ich ihnen natürlich nicht versichern konnte, ob wir wirklich jemanden treffen würden, da ich ja auch meine Probleme mit dem Erkennen der Darsteller hatte! J Die beiden waren totale Lukas-Fans und waren richtiggehend neidisch auf die Autogrammkarte, die ich von dem schon vom Sonntag hatte! J Aber die beiden gefielen mir, waren irgendwie lustig! Und so verging die Zeit bis zum Vorstellungsbeginn rasend schnell.... Der Vorhang hob sich! Ja, wir waren wieder drin, wir sahen Eli also ein zweites Mal! J Und mir fiel einiges auf, was ich beim ersten Mal überhaupt nicht wahrgenommen hatte oder einfach übersehen hatte! Was ich besonders lustig fand, war im Prolog im Hintergrund die Riesenmozartkugel und bei „Unsere Kaiserin muss sich wiegen...“ die Kühe, sehr nette Idee und das war mir noch gar nicht aufgefallen! Was natürlich klasse war, wir hatten in den Hauptrollen, bis auf die Erzherzogin Sophie, die komplette Erstbesetzung! Also hatte sich dieser zweite Besuch voll gelohnt, denn wir wollten ja unbedingt noch Maya und Serkan sehen und gerade und man merkte dann doch schnell ihre Qualität! Maya war stimmlich um einiges besser und sie spielte auch mitreißender, bei Nadine schaltete ich bei ihren Solo-Stücken „Ich gehör nur mir“ und auch „Nichts, nichts, gar nichts“ ein wenig ab, dies passierte mir bei Maya überhaupt nicht, ich war begeistert! J Aber der größte Unterschied fiel mir bei Serkan und seiner Interpretation von Luigi Lucheni auf, er war der Wahnsinn, so hatte ich mir Lucheni vorgestellt, das war der Art von Erzähler, der das Publikum wirklich faszinierte! Tut mir leid, Fernand, aber Serkan war 1000 mal besser als du! Besonders aufgefallen ist mir das in der Kaffeehausszene, der hat sich ja richtig in das hineingesteigert, ist auf den Autoscooter-Tischen umhergekraxelt, das war der Wahnsinn und auch „Milch“ war klasse gemacht von ihm! Aber das waren jetzt nur Beispiele seines Könnens, er war wirklich das ganz voll präsent, einfach bewunderungswert! J Na, und Máté war natürlich wieder
mal der Wahnsinn, wie schon beim ersten Mal! Am liebsten hätten wir (Anna
stimmte mir da zu) den „letzten Tanz“ immer und immer wieder gesehen! So
geil..... J
J Um so näher es sich dem Ende neigte, desto trauriger wurde ich, denn ich wusste, morgen sollte ich um diese Zeit schon wieder zu Hause sein und könnte Eli nicht noch mal sehen! L Aber natürlich genoss ich auch das Ende der Vorstellung sehr, beim Schlussapplaus zückte ich dann auch meinen Fotoapparat und knipste fröhlich drauf los! J Die Fotos sind eigentlich auch ganz gut geworden! J Den zweiten Teil des Schlussapplaus nützen wir dann schon mal dazu unsere Mäntel anzuziehen, um dann möglichst schnell aus dem Theater zu kommen! Und als es dann entgültig vorbei vor, verließen wir etwas wehmütig das Theater, doch mir war auch sofort klar, dass ich wieder kommen würde, bloß wußt ich noch nicht genau wann! J Mit den Mädels im Schlepptau (Anna wollte dann auch noch mitgehen!) ging ich Richtung SD! Es waren wieder mal einige Fans anwesend! Doch irgendwie herrschte an diesem Abend eine Art Feierabendstimmung unter den Darstellern, denn sie waren alle ziemlich schnell weg, und so schnell konnten wir gar nicht reagieren bzw. sie erkennen, wie sie schon wieder an uns vorbei und weg waren! Besonders weil „meine“ 3 Mädels meinten, ich würd die jetzt alle erkennen, da ich ja schon zweimal an der SD war, doch wie gesagt, mein Gesichtergedächtnis ist nicht gerade das beste und es war noch kälter und ungemütlicher, so dass alle noch wärmer angezogen waren und vermummt waren! J Lukas, Jesper und Máté entwischten uns, weil wir sie zu spät erkannten! Aber mir war das ja egal, von denen drei hatte ich ja schon ein Autogramm, mir taten nur die anderen leid, die hätten nämlich durchaus gern ein Autogramm gehabt, aber so kann das an der SD schon mal gehen! Wenn die nicht sehr viel Lust auf Autogramme geben hatten, waren sie halt ziemlich schnell... J Damit musste man leben.... Ich brauchte eigentlich nur noch Serkan und mit Maya hätt ich gern noch mal gesprochen! J Also warteten wir weiter! Und dann kam André raus und da ich denen anderen auch wenigstens noch ein Autogramm gönnen wollte und ich ihn wirklich erkannt hatte und die anderen sich natürlich nicht trauten, rief ich André und meinte so, er solle bitte mal herkommen, die würden gern ein Autogramm haben und deutete auf die anderen! J Er wollte nämlich eigentlich auch schon abhauen! J Aber er stellte sein Snowboard an die Hauswand, ja, er hatte ein Snowboard dabei, was weiß ich warum, vielleicht wollte er ja am morgigen freien Tag snowboarden gehen, was ihm nicht zu verdenken war! *g* Anna meinte noch so zu mir, wer das denn überhaupt sei, ich so, dass ist der André und der spielt Franz-Joseph! J Seine Kollegin oder Freundin, die ihn begleitete, meinte noch so zu uns, warum wir denn hier eigentlich stehen, es sei doch so kalt! Eine gescheite Antwort konnten wir da auch nicht darauf geben, denn es stimmte es war saukalt und zu schneeregnen begann es dann auch noch! L So richtig eklig war’s an diesem Tag, was nicht sehr schön war! Als jeder mit Autogramme versorgt war, wünscht uns André noch eine schöne Nacht, packte sein Snowboard wieder und war verschwunden! Jetzt war nur noch die Frage, wie lang wir denn noch hier stehen wollten, denn es war wirklich ungemütlich, doch Serkan reizte mich schon noch! Und nach einiger Zeit glaubte Anna ihn dann durch die sich öffnende Tür im Hintergrund zu erspähen und sie behielt recht, es dauerte zwar noch einige Minuten, bis er sich draußen blicken ließ, aber er war noch da! Und als er rauskam ließen wir uns natürlich wieder Autogramme geben und wir sagten ihm dann noch, dass es wirklich eine grandiose Show war, er bedankte sich und war weg, denn er hätte es auch ziemlich eilig, ich sagt ja, Feierabendstimmung, alle wollten nach Hause! J Nachdem Serkan gegangen war, warteten wir noch ein bisschen in der Hoffnung, dass sich vielleicht Maya noch blicken ließ, aber da hofften wir vergeblich und gaben es dann auf, denn uns fror schon jämmerlich! Wir verabschiedeten uns von den zwei anderen und gingen dann Richtung Hotel! Ich verließ die Umgebung vom Theater der an der Wien sehr widerwillig, ich wollte einfach nicht weg, denn ich wusste, ich würde nur noch morgen am Theater vorbeikommen und es am Abend gar nicht mehr sehen! L Aber was sein musste, musste sein und ich war ja auch todmüde und wollte in mein Bett! Zurückblickend war Ausbeute von drei Abenden an der SD nicht schlecht, ich hatte Autogramme von allen Hauptdarstellern, die ich haben wollte und noch ein paar mehr und hatte noch einige nette Anekdoten erlebt, die man gut erzählen konnte, also hatte sich das wirklich voll gelohnt! J Doch fiel mir der Abschied davon auch ziemlich schwer und es bestärkte mich in meinem Plan, bald wieder nach Wien zu fahren! J Zurück im Hotel ging es schnell ins warme Bett, denn diesmal war ich echt steifgefroren, Wind und Schneeregen waren für eine Stunde an der SD wirklich unangenehm! Und dann schlief ich auch schnell ein....und träumte wie jede Nacht zuvor von Wien... Morgen sollte leider unser letzter Tag sein.... L Mittwoch, 3. März 2004 Auch der letzte Tag bescherte uns kein gutes Wetter, der Wind pfiff immer noch in den Dachrinnen und auch der trübe Himmel klarte nicht auf! L Doch ich wollte einfach nicht weg aus Wien, egal wie schlecht das Wetter auch sein mochte, ich wollte da bleiben! Dies war für mich ein klares Zeichen, dass ich mich sehr gut in Wien eingelebt hatte und mich schon wie zu Hause fühlte! Eigentlich kannte ich dieses Gefühl nur aus den Niederlanden bzw. Amsterdam, nur anscheinend hat mich nun Wien auch in seinen Bann gezogen! J Doch uns blieb wohl nichts anderes übrig, wir mussten heute nachmittag wieder den Zug nach Hause nehmen.... Nach einem ausgiebigen Frühstück (denn so ein Buffet bekamen wir ja zu Hause nicht! J) checkten wir aus und verstauten unsere Koffer im Gepäckraum! Und dann ging’s auf zum Schloss Schönbrunn, auch wenn man bei diesem Wetter vom Park nicht viel hatte, aber im Schloss wäre es wenigstens warm und wir wollten eh wieder rein und eine andere Alternative den Vormittag zu verbringen, fiel uns nicht ein! Ich freute mich wieder richtig darauf, noch ein Schloss zum besichtigen, obwohl ich das ja auch schon kannte! Doch als Abschluss für eine Wienreise unter dem Motto „Auf Sissis Spuren“ war das genau richtig, obwohl in Schönbrunn ja eher den Schwerpunkt auf die Regentschaft von Maria Theresia lag, aber das war ja egal und auch ziemlich interessant! Wir entschieden uns spontan für die „Grand-Tour“, die durch alle begehbaren Zimmer führte, da ja das Wetter was anderes nicht zuließ! Wir wandelten also durch die Räume, ließen eine Riesenreisegruppe aus Italien an uns vorüberziehen, da wir die Atmosphäre der Räume ohne störende Reisegruppen aufnehmen wollten! Besonders angetan war ich mal wieder vom großen Ballsaal, der Saal meiner heimlichen Träume! J Ich im schönen Sissi-Kleid mit einem gutaussehenden Mann an meiner Seite, einem Orchester in diesem Saal und dann einen Walzer aufs Parkett legen! *träum* Es wäre zu schön! J Und als wir dann alle Räume hinter uns gebracht hatten, verließen wir das Schloss, wie sollte es auch anders sein, durch den Kitsch-Souvenir-Shop, hier wurde mal wieder das gesamte Vorurteil, auf das das Musical aufbaut, bestätigt, nur KITSCH soweit das Auge blickt, Anna zog aus irgendeiner Ecke, furchtbar kitschige Tischdeckchen im Barockstil daher, wir fragten uns ernsthaft, wer so was kaufen soll! Wir zogen uns dann wieder in die Bücherabteilung zurück und gucken noch Bilder aus der Sissi-Zeit an, das waren wenigstens noch reale Bilder, die wirklich existiert haben, da war wenigstens nichts verkitscht! Doch so ganz ohne Kitsch konnte ich dann doch nicht gehen, ich kaufte mir ein paar Postkarten bzw. ein Postkartenset von Sissi-Bildern, weil sie mir gefielen, wobei ich der Meinung bin, das sich bei so was der Kitsch noch in Grenzen hält, es waren ja immerhin keine Tassen, Puzzle, Tees oder Lesezeichen, sondern einfach nur Postkarten! J Und Tatsache, was wir noch sehr amüsant fanden, vor mir kaufte sich doch glatt einer so ein Barock-Tischdeckchen, zum Schießen! *g* Es gibt also doch Leute, die so was kaufen.... Nachdem ich eingekauft habe, verließen wir das Schloss und wollten, trotz eisigen Windes, noch einmal das Schloss umrunden um einen Blick auf die Gloirette zu werfen! Wir beeilten uns damit, da es wirklich unangenehm zog und dann machten wir uns wieder auf dem Weg in die City! Dort shoppten wir noch ein bisschen durch die Souvenir-Shops nach Postkarten und Mitbringsel für Freunde und Familie! Und gingen dann ein letztes Mal in ein Kaffeehaus, wieder ein Mal das „Café Diglas“, da uns kein anderes gefiel! Dort aßen wir noch eine Kleinigkeit und Anna trank ihre letzte Wiener Melange und ich einen guten Früchte-Tee (denn heiße Schokoladen hatte ich jetzt in diesen Tagen schon genug gehabt! J) und genossen noch einmal die Atmosphäre eines solchen Kaffeehaus! Und dann ging’s noch mal in den nächsten Supermarkt, um uns mit Reiseproviant und Mozartkugeln, die es da im Angebot gab, auszustatten und dann liefen wir zu Fuß langsam zurück zu unserem Hotel, um die Koffer zu holen! Und dieser Sparziergang führte uns also die selbe Strecke zurück, mit der wir in der umgekehrten Richtung unseren Wien-Aufenthalt am Samstag abend begannen! Wir warfen einen letzten Blick auf den Steffel und die Oper, auch am Theater an der Wien kamen wir noch einmal vorbei, wo mir erwartungsgemäß der Abschied besonders schwer fiel, aber ich schwur mir, dass ich ganz sicher wieder kommen sollte, das wäre nicht der letzte Wien-Besuch gewesen! J Zurück im Hotel, verstauten wir noch unsere Einkäufe und dann ging’s auch schon Richtung Bahnhof! Ich wollte zwar nicht, aber es musste sein! Am Bahnhof angekommen, mussten wir
noch ein bisschen auf unseren Zug zurück nach München warten, der auch noch 5
min Verspätung hatte, aber das war mir egal, denn es ging ja nicht darum
Anschlusszüge zu erreichen, er fuhr ja durch! Die gesamte Fahrt verbrachte ich eh in einem Dämmerzustand, denn nun brach die ganze Müdigkeit der letzten Tage über mich hinein und ich träumte in meinen kurzen Schlafphasen natürlich von Wien und wachte immer enttäuscht auf, als ich feststellte, dass ich schon im Zug saß! Auf Grund unserer Verspätung hielten wir noch drei Mal außerplanmäßig, was unsere Verspätung schlussendlich auf fast 2 Std. in München ausdehnte und wir also erst gegen halb elf abends statt halb neun abends im Münchner Hauptbahnhof einfuhren! Wir waren also wieder daheim, vorüber ich angesichts der Verspätung dann doch ganz froh war, denn einen leichten Zugkoller hatte ich dann schon! J Zusammenfassend war es eine sehr schöne Städtereise und Wien ist eine wunderschöne Stadt auch bei schlechtem Wetter und ich muss sagen, es hat mir tausendmal besser gefallen, als damals mit der Schule! Und auch unsere allabendlichen Musical- bzw. Opernbesuche gefielen mir sehr, an so was könnte man sich schnell gewöhnen! J Doch jetzt heiß es sich wieder in München einzugewöhnen und Wien in schöner Erinnerung zu behalten! Doch ließ mich Wien einfach nicht los, schon am Tag der Heimfahrt, als ich daheim in meinem Bett lag und schon ertappte ich mich wieder am Planen eines nächsten Wien-Trips bereits im April, da ich da noch Ferien hatte! Doch ich wusste eigentlich nur, dass ich noch mal fahren wollte, mit wem und wann genau wusste ich eigentlich nicht.....doch ICH WÜRDE WIEDER FAHREN!
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